Bildhaftes Vorstellungsvermögen
Gedanken in Bildern
Gedanken, die in Bildern erlebt werden, haben eine größere Macht und realisieren sich wesentlich schneller als abstrakte Vorstellungen: Ja, die bildhafte Vorstellung ist bereits der erste Schritt zur Realisierung; denn um uns einen Wunsch oder Plan bildlich vorstellen zu können, müssen wir ihn geistig in allen Details ausgearbeitet haben.
Große Sportler machen es
Große Sportler haben dieses Prinzip schon seit langem entdeckt und machen es sich zunutze. Sie gehen wichtige Spiele vorher im Geiste in allen Details durch, stellen sich Ihren Erfolg intensiv vor - und erzielen dadurch bessere Ergebnisse. Ein Tischtennis-Profi erzählte, dass er vor Turnieren in seiner Phantasie stundenlang mit seinem Gegner spielt und sich seine Schlagtechnik genau vorstellt. Das geht so weit, dass er das Spiel oft sogar träumt. Und manchmal wacht er nachts auf, hat plötzlich eine Idee, wie er einen Angriffsschlag seines Gegners kontern kann, und schreibt sie sich sofort auf, damit er sie am nächsten Morgen noch weiß.
Gegenargumente für mögliche Einwände zurechtlegen
Auch der berühmte Dichter Johann Wolfgang von Goethe legte mit dieser Methode den Grundstein zu seinem Erfolg. Als er einem Verlag einen Gedichtband anbieten wollte, stellte er sich das Gespräch mit dem Verleger vorher in allen Einzelheiten vor, überlegte sich auch die möglichen Einwände des Mannes und legte sich Gegenargumente zurecht. Er hatte mit seiner Taktik Erfolg: Die Gedichte wurden gedruckt, Goethe erlangte Weltruhm.
Glaube an den Erfolg
Deshalb ist positives Denken so wichtig. Die positiven Vorstellungen beeinflussen unwillkürlich unser Handeln und damit unser Leben. Wer positiv denkt, ist im täglichen Leben automatisch aktiver, zupackender und erfolgreicher. Negative Gedanken und Bilder dagegen halten vom Erfolg ab, lassen uns ängstlich, unschlüssig und zaghaft werden. Der erste Schritt zum Erfolg ist der Glaube an den Erfolg.
Verhandlung vorher im Geist durchspielen
Auch Sie können sich dieses Erfolgsrezept zunutze machen. Wenn Sie morgen eine Besprechung mit Ihrem Chef oder ein Verkaufsgespräch mit einem wichtigen Kunden haben, sehen Sie den Mann vor sich sitzen, stellen Sie sich vor, wie er reagieren wird und mit welchen Argumenten Sie ihn am besten für sich gewinnen können. Und dann spielen Sie das Gespräch im Geist genau durch, malen Sie sich aus, wie Sie ihn überzeugen, und genießen Sie das Erfolgserlebnis. Was Goethe konnte, können Sie auch! Zumindest auf dem Gebiet der Verhandlungstaktik.
Tagesablauf wie einen Film vor sich ablaufen lassen
Gewöhnen Sie sich an, am Abend, wenn Sie entspannt sind und ein wenig Abstand gewonnen haben, Ihren Tagesablauf noch einmal wie einen Film vor sich abrollen zu lassen. Überblicken Sie, was gut gelaufen ist, erleben Sie diese kleinen Erfolge noch einmal ganz intensiv und genießen sie sie. Dann überlegen Sie sich, was Sie hätten besser machen können und wie.
Bilder prägen sich ein und haben eine suggestive Wirkung auf das Unterbewusstsein
Auf diese Weise können Sie Ihre Fehler und Schwächen erkennen und gezielt bekämpfen. Wählen Sie einen bestimmten Bereich Ihres Berufslebens aus, der noch der Verbesserung bedarf - beispielsweise Ihr mangelndes Geschick bei der Zeiteinteilung oder im Umgang mit einem schwierigen Mitarbeiter. Überlegen Sie, wie Sie Ihre Sache besser machen könnten, und stellen Sie sich diese Verbesserungen ganz konkret in Bildern vor. Die Bilder prägen sich ein und haben eine suggestive Wirkung auf Ihr Unterbewusstsein. Sie werden sehen, dass Sie auf dem gewählten Gebiet bald wie von selbst - allein durch die Macht Ihrer Zielbilder und Ihrer Konzentration - Verbesserungen erzielen! Wenn Sie sich heute Abend zum Beispiel ausmalen, wie Sie Ihren nächsten Vormittag systematischer einteilen und besser nutzen, werden Sie das morgen früh automatisch in die Tat umsetzen.
Vorprogrammierung des Tagesablaufs
Der günstigste Zeitpunkt für diese bildhafte Vorprogrammierung Ihres Tagesablaufs ist abends im Bett vor dem Einschlafen. Die Forschungen Carl Gustav Jungs haben ergeben, dass unser wachbewusstes Denken nur die Spitze des Eisberges ist. Unsere Träume haben einen weitaus größeren Einfluss auf die Erfolge des Tagesgeschehens, als wir allgemein wissen. Viele Erfindungen wurden im Schlaf gemacht, viele Probleme durch Überschlafen gelöst. Im Wachbewusstsein denken wir analytisch, zergliedernd, aufteilend - mit einem Wort: mit unserer linken Gehirnhälfte. Im Schlaf dagegen übernimmt die rechte Gehirnhälfte die Regie. Dann sehen wir wie Kinder das Ganze; die einzelnen Teile des Puzzlespiels fügen sich ineinander. Wir verarbeiten, verdauen die Tagesereignisse, und wie eine Kuh das Futter wiederkäut, so ziehen im Traum gerade die ungelösten Probleme noch einmal vor unserem inneren Bildschirm vorüber.
Mit positiven Gedankenbildern einschlafen
Die Gedanken und Bilder, die wir mit in den Schlaf nehmen, wirken in unseren Träumen nach. Daher ist es wichtig, mit positiven Gedankenbildern und Zielvorstellungen einzuschlafen. Unsere intuitive rechte Gehirnhälfte löst im Schlaf die Probleme, mit denen unsere linke Gehirnhälfte nicht zurechtgekommen ist.
Ideen notieren
Und legen Sie sich vorsichtshalber Notizblock und Bleistift ans Bett, falls Sie plötzlich aufwachen und Ihnen ganz unerwartet eine gute Idee kommt!